Donnerstag, 13. Oktober 2011

India Week 2011 Hamburg

Im Hamburger Metropolis-Kino findet vom 09.10. bis 18.10.2011 die India Week statt. Gewidmet ist sie in diesem Jahr dem Regisseur Guru Dutt.



Homepage: www.metropolis-hamburg.de




Programm:
09.10.2011, 17.00 Uhr - Pyaasa
09.10.2011, 20.00 Uhr - Aar Paar
10.10.2011, 17.00 Uhr - In Search of Guru Dutt
10.10.2011, 19.00 Uhr - Aar Paar
10.10.2011, 21.15 Uhr - Baazi
11.10.2011, 17.00 Uhr - Baazi
11.10.2011, 20.00 Uhr - Jaal
12.10.2011, 17.00 Uhr - Jaal
12.10.2011, 21.15 Uhr - Mr. & Mrs. '55
13.10.2011, 21.15 Uhr - In Search of Guru Dutt
13.10.2011, 21.15 Uhr - Pyaasa
14.10.2011, 17.00 Uhr - Baaz
14.10.2011, 20.00 Uhr - Kaagaz Ke Phool
15.10.2011, 17.00 Uhr - Kaagaz Ke Phool
15.10.2011, 20.00 Uhr - Sahib Bibi aur Ghulam
17.10.2011, 17.00 Uhr - Sahib Bibi aur Ghulam
17.10.2011, 20.00 Uhr - Chaudhvin Ka Chand
18.10.2011, 17.00 Uhr - Baaz
18.10.2011, 20.00 Uhr - Mr. & Mrs. '55

Informationen zu den Filmen


Pyaasa - Der Dürstende
OF/Engl. UT
Indien 1957, Guru Dutt 146 min.
Mit Guru Dutt, Waheeda Rehman
»Pyaasa ist Guru Dutts Meisterwerk als Regisseur und einer der seltenen Fälle eines kommerziellen indischen Films mit durchgehend individueller Prägung. (…) Neben der Darstellung durch Rehman und Guru Dutt selbst ist es sicher das Verdienst von Kameramann V.K. Murthy, dass dieser Film zu einem für das indische Kino einzigartigen Werk wird. Vijay ist ein erfolgloser Dichter, dessen Gedichte von seinen Brüdern als Altpapier verkauft werden. Als er für tot gehalten wird, gelingt es einem Verleger, aus dem vermeintlichen Toten eine Kultfigur zu machen. Mit Close-ups, Gegenlichtaufnahmen, Szenen in Nebel und Dämmerung und den bis heute berühmten Songs aus der Feder des Dichters Sahir Ludhianvi gelang es Dutt, sich in der Unterhaltungsindustrie Bombays mit einem zutiefst eigensinnigen Film erfolgreich zu positionieren.« (Daniel Wisser).
09.10.2011, 17.00 Uhr - Eröffnung durch Ms. M. Subashini, Generalkonsulin von Indien, Hamburg
13.10.2011, 21.15 Uhr


Aar Paar - Durch und durch
OF/Engl. UT
Indien 1954, Guru Dutt 140 min.
Mit Shyama, Guru Dutt, Jagdeep
»Für Aar Paar holt Dutt den Schriftsteller Abrar Alvi in sein Team. Alvi schreibt Dialoge, die die Figuren durch Dialekte und Slangs charakterisieren – eine Novität im indischen Mainstream-Film. Der Taxifahrer Kalu Birju verliert nach einer Gefängnisstrafe Arbeit und Wohnung. Bei einem Automechaniker findet er Logis, einen Job und – in dessen Tochter Nikki – seine Liebe. Doch damit beginnen die Probleme erst, denn sowohl Nikkis Vater als auch eine eifersüchtige Tänzerin sind hinter ihm her. Eine rasante und witzige Liebesgeschichte, in deren Zentrum das Automobil steht. Guru Dutts modernster Film zeigt, wie das urbane Leben alle sozialen Schichten durchdringt und durchmischt. (…). Aar Paar ist aber auch ein Dokument seines Blicks auf Bombay, das von 1947 bis zu seinem Tod seine Heimatstadt war.« (Daniel Wisser).
09.10.2011, 20.00 Uhr
10.10.2011, 19.00 Uhr


In Search of Guru Dutt
OF
GB 1989, Nasreen Munni Kabir 84 min.
Ein dreiteiliger Dokumentarfilm der indischstämmigen Filmwissenschaftlerin Nasreen Munni Kabir, die anhand von Filmausschnitten, Texteinblendungen und vor allem Interviews die kurze, glühende Karriere von Guru Dutt nachzeichnet. Teil eins widmet sich Dutts Anfängen sowie dem Aufstieg zum Schauspielstar und einem in unterschiedlichsten Genres tätigen Filmemacher. In den folgenden Kapiteln steht je eine von Dutts letzten beiden Regiearbeiten im Mittelpunkt: Zunächst Pyaasa (1957), dann Kaagaz ke Phool (1959). Eine ideale Einführung in Dutts Werk nicht zuletzt dank der erhellenden Kommentare von Familienmitgliedern und ständigen Mitarbeitern, darunter Johnny Walker, komödiantisches Nebendarsteller-Axiom des Bollywood-Kinos. Beleuchtet werden sowohl die technischen wie inhaltlichen Innovationen Guru Dutts, aber auch seine psychischen Probleme, die zum Freitod führten.
10.10.2011, 17.00 Uhr
13.10.2011, 21.15 Uhr


Baazi - Das Spiel
OF/Engl. UT
Indien 1951, Guru Dutt 145 min.
Mit Dev Anand, Geeta Bali, Guru Dutt
»Dutts erster Film Baazi, ein Kriminaldrama, benutzt die Figur eines Taxifahrers, um die Durchdringung sozialer Schichten in der Großstadt zu zeigen – ein Topos, der später in Aar Paar wiederkehrt. Der Taxifahrer Madan wird von Dutts Freund Dev Anand gespielt, der zu einem der größten indischen Filmstars der 1950er und -60er Jahre aufstieg. Um seine tuberkulosekranke Schwester medizinisch behandeln zu können, gerät Madan in die Fänge eines Unterwelt-Dons. Obwohl der Plot noch formelhaft erscheint, wird doch deutlich sichtbar, wie Dutt versucht, in den Songs bekannte Handlungselemente nicht zu doppeln, sondern neue Elemente einzuführen. Er selbst ist in einer kleinen Rolle zu Beginn zu sehen. Vor allem dank des Lieds Tadbeer Se Bigdi Hui Taqdeer Bana Le, gesungen von Dutts späterer Frau Geeta Roy, wurde Baazi ein Hit und zur Vorlage für den späteren Filmerfolg Taxi Driver der Brüder Chetan und Dev Anand.« (Daniel Wisser)
10.10.2011, 21.30 Uhr
11.10.2011, 17.00 Uhr


Jaal - Das Netz
OF/Engl. UT
Indien 1952, Guru Dutt 140 min.
Mit Dev Anand, Geeta Bali, Guru Dutt
»Jaal ist die erste Zusammenarbeit Guru Dutts mit dem Kameramann V.K. Murthy. (…) Fast ausschließlich unter freiem Himmel bei Ratnagiri nördlich von Goa gedreht, zeigt der Film das Leben eines von Christen bewohnten Fischerdorfs. Eine junge Dorfbewohnerin verliebt sich allen Warnungen zum Trotz in einen aus der Stadt kommenden Schmuggler und versucht ihn auf den rechten Weg zu bringen. Den in den 50er Jahren üblichen Kontrast zwischen unschuldiger Landbevölkerung und verdorbenem Stadtmenschen variiert Guru Dutt mittels verschiedener Brechungen. Die Szenen mit den Schmugglern werden durchaus komisch angelegt, und auch in den Songs verkehrt sich das Klischee: Geeta Bali steht als laszive, anmutige Tänzerin ganz im Mittelpunkt der Szene, während Dev Anand zum Strandspaziergänger reduziert wird.« (Daniel Wisser)
11.10.2011, 20.00 Uhr
12.10.2011, 17.00 Uhr


Mr &  Mrs ’55
OF/Engl. UT
Indien 1955, Guru Dutt 155 min.
Mit Madhubala, Guru Dutt, Johnny Walker
»Die reiche Anita bekommt das ihr testamentarisch vermachte Erbe nur dann, wenn sie heiratet. Ihre Tante Sita Devi – eine radikale Männerhasserin – schlägt ihr vor, einen Mann zu heiraten und sich nach Erhalt des Erbes wieder scheiden zu lassen, um so Geld und Unabhängigkeit zu gewinnen. Die Wahl fällt auf den mittellosen Karikaturisten Preetam. Der perfekte Plan scheitert letztendlich daran, dass sich Anita und Preetam ineinander verlieben. (…) Die Karikaturen für den Film wurden von Indiens großem Cartoonisten R.K. Laxman gezeichnet. In intellektuellen und politischen Kreisen stieß Dutt mit diesem Film aber auch auf Ablehnung: Hinter der Leichtigkeit und Geschwindigkeit dieser Komödie vermeinten Kritiker jene konservative Haltung anzutreffen, die von vielen Filmen der 1940er und -50er Jahre in Indien transportiert wurde – die Ablehnung jeglicher Art von Verwestlichung der indischen Gesellschaft.« (Daniel Wisser)
12.10.2011, 21.15 Uhr
18.10.2011, 20.00 Uhr


Baaz - Der Falke
OF/Engl. UT
Indien 1953, Guru Dutt 150 min.
Mit Geeta Bali, Guru Dutt, Johnny Walker
»Baaz ist der letzte Film aus dem Frühwerk Guru Dutts und zugleich jener, für den er erstmals den Entschluss fasst, selbst die männliche Hauptrolle zu übernehmen. Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert. Die junge Nisha schürt auf einem Schiff den Aufstand gegen die portugiesische Kolonialmacht. Symbol dieser Widerstandsbewegung ist ein Falke. Beim Kapern eines Schiffs wird der Prinz des Königreichs Ravi gefangen genommen, dem es lange gelingt, vor Nisha seine Identität zu verbergen. Einige Elemente der späteren großen Filme Guru Dutts sind hier bereits vorhanden. Typischerweise ist die Szene, in der Nisha die Sklaven auf dem Schiff zur Meuterei bewegt, ein Song. Die Kameraführung, besonders in der Höhlenszene, zeigt deutlich jene Lichtsituationen, die später in Kaagaz ke Phool perfektioniert werden. (…)« (Daniel Wisser)
14.10.2011, 17.00 Uhr
18.10.2011, 17.00 Uhr


Kaagaz ke Phool - Papierblumen
OF/Engl. UT
Indien 1959, Guru Dutt 149 min.
Mit Waheeda Rehman, Guru Dutt, Baby Naaz
»Kaagaz ke Phool führt das ästhetische Programm des Regisseurs Guru Dutt anhand des klassischen Film-im-Film-Themas am deutlichsten vor Augen. Ein erfolgreicher Regisseur macht eine Schauspielerin über Nacht berühmt. Aber während sie zum gefeierten Star aufsteigt, sinkt sein Stern durch Misserfolge, und er führt bis zu seinem Tod ein Leben in Armut und Vergessenheit. Als er – bereits gealtert – von ihr nochmals erblickt wird, versucht sie ihm zu folgen, wird aber von einer Schar von Autogrammjägern daran gehindert. Der Sonnenstrahl, der eine finstere leere Halle beleuchtet, versinnbildlicht ein Kino ohne Zuschauer und eine Kamera ohne Akteure – und spielt damit auf das tragische Ende des heute als Vater des indischen Kinos gefeierten Dadasaheb Phalke an. Den Misserfolg von Kaagaz ke Phool beim zeitgenössischen Publikum empfand Guru Dutt als Kränkung – der Film blieb seine letzte Regiearbeit.« (Daniel Wisser)
14.10.2011, 20.00 Uhr
15.10.2011, 17.00 Uhr


Sahib Bibi aur Ghulam - Der Herr, seine Frau und der Sklave
OF/Engl. UT
Indien 1962, Abrar Alvi 160 min.
Mit Guru Dutt, Meena Kumari, Waheeda Rehman
»Guru Dutts letzte Produktion basiert auf einem Roman des bengalischen Autors Bimal Mitra, der bereits 1956 verfilmt worden war. Sahib Bibi aur Ghulam beschreibt den Niedergang der feudalen Gesellschaft der Landlords. Feinfühlig und wunderbar ins Bild gesetzt von Kameramann V.K. Murthy und völlig ohne die melodramatischen Klischees des damaligen Kommerzkinos, wird der Wandel in der Gesellschaft wertfrei dargestellt. Meena Kumari und Guru Dutt sind die kongeniale Besetzung einer geglückten Literaturverfilmung, und die Schicksale der von ihnen dargestellten Charaktere sind auf seltsame Weise eng mit ihren persönlichen Schicksalen verknüpft. Mit der Wahl und Behandlung des Stoffes wird Guru Dutt als Filmemacher Bimal Roy und Satyajit Ray ebenbürtig. Mit letzterem vertritt er Indien 1963 auf der Berlinale, wo Sahib Bibi aur Ghulam zum ersten Mal einem europäischen Publikum vorgeführt wird.« (Daniel Wisser)
15.10.2011, 20.00 Uhr
17.10.2011, 17.00 Uhr


Chaudhvin ka Chand - Vollmond
OF/Engl. UT
Indien 1960, Mohammed Sadiq 170 min.
Mit Waheeda Rehman, Guru Dutt
»Bei der Vorbereitung zu Chaudhvin ka Chand entscheidet Dutt, dem bis dato erfolglosen Mohammed Sadiq die Regie zu überlassen. Der Film spielt im islamischen Milieu, wo gemäß der Purdah die Frau außerhalb der Familie stets verschleiert sein muss. Es kommt zu einer Verwechslung, die dazu führt, dass Aslam jene Frau heiratet, in die sein bester Freund Pyare Miyan verliebt ist. Auch hier haben die Songs eine zentrale Bedeutung: Zwei davon wurden in Farbe gedreht, was in Indien 1960 noch die Ausnahme war. Die Zugeständnisse an den Zeitgeist der Filmindustrie und Dutts fortschreitende Entfremdung von der Welt lassen Chaudhvin ka Chand als untypisch für sein Werk erscheinen. Dennoch wird der Film, in dem die südindische Belle Waheeda Rehman erneut die weibliche Hauptrolle spielt, Guru Dutts größter Erfolg.« (Daniel Wisser)
17.10.2011, 20.00 Uhr

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